Ein Themenschwerpunkt am William-Küster-Institut für Hygiene, Umwelt und Medizin (WKI) der Hohenstein Group ist die Verträglichkeit von Textilien für den Nutzer, also u.a. auch das Management von Allergien. Daher hat Hohenstein das Potential einer textilbasierten Allergievorbeugung schon früh erkannt und in intensiver Kooperation mit der Industrie eine Lösung gefunden: in monatelanger Grundlagenforschung hat Hohenstein in mehreren Optimierungsschleifen eine negativ geladene Textilausrüstung entwickelt, die positiv geladene Allergene anzieht wie ein Magnet.
Gemeinsam mit dem Stuttgarter Bettdeckenhersteller Centa-Star hat Hohenstein diese Textilausrüstung zu einem marktfähigen Produkt entwickelt: AllergoProtect – ein Produkttrio aus Unterbett, Decke und Kissen, das selbst bei starker mechanischer Belastung wie z.B. dem Ausschütteln des Bettes über 99,5 % der Allergene in der Füllung und im Bezug zurückhält. So können sie beim Schlafen nicht mehr eingeatmet werden und führen nicht mehr zu allergischen Reaktionen. Beim Waschen werden die fasergebundenen Allergene gezielt aus der Bettwarenfüllung entfernt und die physikalische Bindefunktion des Textils wird regeneriert – und ist selbst nach 10 Waschgängen bei 60°C in der Haushaltswaschmaschine mit Vollwaschmittel und anschließender Tumblertrocknung ungemindert vorhanden. Zusätzlich unterstützt Hohenstein die Marktpositionierung mit einem Qualitätslabel, sowie die regelmäßige Qualitätskontrolle der verwendeten Materialien: AllergoProtect ist u.a. gemäß STANDARD 100 by OEKO-TEX Klasse I zertifiziert – der Standard-100-Produktklasse mit den strengsten humanökologischen Anforderungen.
Der Härtetest für AllergoProtect erfolgte durch das European Centre for Allergy Research Foundation und durch die Vergabe des ECARF-Siegels. In Probandenversuchen wurde die Wirksamkeit von AllergoProtect eindrucksvoll gezeigt. Heute ist AllergoProtect zum Patent angemeldet und schon nach kurzer Zeit im Handel stark nachgefragt. AllergoProtect ist damit ein weiteres Erfolgsbeispiel, das zeigt, dass die Hohenstein Institute ein verlässlicher Forschungsdienstleister für die Industrie sind.
Drei Fragen an Dr. Hammer, Hohenstein und Thomas Müller, Centa-Star:
• 1. Wie kam die Idee auf, Allergene durch eine spezielle Textilausrüstung an die Bettwaren zu binden, um den Allergiker davor zu schützen?
Dr. Hammer, Hohenstein: Die Idee ist das Ergebnis einer ganz anderen Fragestellung: Am WKI haben wir uns intensiv u.a. mit der Frage beschäftigt, wie Geruchsmoleküle (wie z.B. Schweißgeruch) an Fasern binden und wie man sie wieder aus den Fasern lösen kann. Und gerade dieses Binden der Moleküle an die Fasern ist ein effektiver Weg, um die Gerüche von der Nase fernzuhalten. So kam die Idee auf, dieses Prinzip auch auf Allergene anzuwenden.
Thomas Müller, Centa-Star: Die Forscher der Hohenstein Institute haben herausgefunden, dass Allergene positiv geladen sind. Daraus ergab sich die gemeinsame Idee, ein Produkt für Allergiker zu entwickeln, welches das physikalische Wirkprinzip der magnetischen Anziehungskraft nutzt – statt wie bisher schwere Encasings und Biozide.
• 2. Wie kam die Kooperation mit Centa-Star zustande?
Dr. Hammer, Hohenstein: Centa-Star und Hohenstein arbeiten schon seit langer Zeit eng zusammen. So ist Centa-Star u.a. Mitglied in unserem Wissenschaftlichen Beirat, einem Gremium aus Industrie- und Verbandsvertretern, das die Hohenstein Forscher im Hinblick auf die industrielle Umsetzung von Forschungsergebnissen berät. Denn die besten Forschungsergebnisse nützen nur wenig, wenn sie in der Praxis keine Bedeutung haben. Über persönliche Gespräche kam es dann zu der Kooperation in diesem Projekt.
• 3. Was waren die größten Herausforderungen bei der Entwicklung von AllergoProtect?
Thomas Müller, Centa-Star: Die Bindung der Allergene musste sehr effektiv erfolgen. Zugleich musste der Effekte reversibel sein, die Allergene mussten beim Waschen in der Waschmaschine entfernt werden können. Natürlich mussten die verwendeten Materialien selbst haut- und allergikerfreundlich sein und sich in zahlreichen Testreihen und Probandentests bewähren – am Ende dieses langen Prozesses stand die erfolgreiche Siegelvergabe und die Standard 100 by OEKOTEX Zertifizierung. Zu guter Letzt war das verständliche Marketing für dieses neue Produkt eine große Herausforderung.
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