Im Festvortrag lässt Wolfgang Mitsch noch einmal den Fall Oskar Gröning Revue passieren. Dabei wird er sich vor allem mit der Verjährungsfrage sowie der grundsätzlichen (Un-)Tauglichkeit des Strafrechts zur „Bewältigung“ der deutschen nationalsozialistischen Vergangenheit beschäftigen. Gröning war 2015 vom Landesgericht Lüneburg wegen Beihilfe zum Mord in 300.000 Fällen zu vier Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden. Ihm wurden Verwaltungstätigkeiten im Konzentrationslager Auschwitz 1944 zur Last gelegt. Im Jahr 2016 hatte der Bundesgerichtshof die Verurteilung bestätigt.
Trotz des sehr ernsten Themas des Festvortrags bietet der Tag der Juristischen Fakultät nicht nur Anlass zur kritischen Reflexion, sondern vor allem zur Freude. So erhalten 16 junge Rechtswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, die im vergangenen Jahr ihre Promotionsverfahren erfolgreich abgeschlossen haben, ihre Promotionsurkunden. Zugleich wird der seit 1996 gestiftete Wolf-Rüdiger-Bub-Preis zur Förderung des juristischen Nachwuchses verliehen. Der Stifter, Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Bub, wirkte bis zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand an der Juristischen Fakultät der Universität Potsdam als Honorarprofessor bei der Ausbildung zukünftiger Juristinnen und Juristen mit. Zum zweiten Mal wird beim Akademischen Festakt am Tag der Juristischen Fakultät auch der Förderpreis Rechts- und Verfassungsgeschichte vergeben.
Achtung: Für die Bekanntgabe der Preisträger gilt die Sperrfrist 21. Juni 2017, 14.00 Uhr.
Wolf-Rüdiger-Bub-Preis
Als beste Studentin wird Antonia Julitz geehrt. Sie bestand die erste juristische Prüfung mit der Note „gut“ (12,86 Punkte). Bester Student ist Jan Ole Alpha, der die erste juristische Prüfung ebenfalls mit „gut“ (12,35 Punkte) bestand. Zudem wird die beste französische Studentin der Universität Paris Quest-Nanterre-La Défense im gemeinsamen Deutsch-Französischen Studiengang Rechtswissenschaften an der Universität Potsdam ausgezeichnet. 2017 ist dies Pauline Bérino.
Als beste Promovendinnen und Promovenden werden vier Nachwuchswissenschaftler ausgezeichnet. Mit den Grundsätzen der steuerlichen Behandlung gemischt veranlasster Aufwendungen im deutschen Einkommenssteuerrecht und damit zusammenhängenden Problemen befasst sich die Promotion von Dr. Steffen Gärtner, für deren erfolgreichen Abschluss er geehrt wird. Dr. Till Mengler erhält den Preis für eine Arbeit über „Die lückenhafte Beweisführung im tatgerichtlichen Urteil – eine Untersuchung zum System der Beweiswürdigungsfehler“. Auch Dr. Johann-Frederik Schuldt gehört mit seiner Promotion zur „Mietpreisbremse – Eine juristische und ökonomische Untersuchung der Preisregulierung für preisfreien Wohnraum“ zu den besten Absolventen. Jan Wegner schließlich wird für seine Doktorarbeit zum Thema „Die handels-und steuerbilanzielle Behandlung elementarer und strukturierter hybrider Finanzinstrumente“ geehrt. Das Preisgeld beträgt insgesamt 10.500 Euro.
Den Förderpreis Rechts- und Verfassungsgeschichte 2017 erhält Freya Beheschti Tabar.
Zeit: 21. Juni 2017, 15.00 Uhr
Ort: Campus Griebnitzsee, August-Bebel-Str. 89, 14482 Potsdam, Haus 1, Hörsaal 10
Kontakt: Dr. Roswitha Schwerdtfeger, Dekanat der Juristischen Fakultät
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