Tattoos stören bei Diagnostik und Vorsorgeuntersuchungen
Rund zehn Prozent aller Deutschen seien tätowiert, darunter auch viele Jugendliche, erläuterte Dr. Hildegard Peters in ihrem Vortrag. „Ein gefährlicher Trend“, sagte sie. Beispielsweise können Tattoos bei der Diagnose von Krankheiten erhebliche Probleme bereiten. „Eine MRT kann nicht durchgeführt werden, wenn sich an der betroffenen Stelle des Körpers ein Tattoo oder Permanent Make-up befindet, da es sonst zu Schwellungen und Verbrennungen der Haut kommt“, erklärte die Fachärztin für Arbeitsmedizin. Untersuchungen wie die Hautkrebsvorsorge können ebenfalls nicht richtig durchgeführt werden: „Befinden sich Muttermale an tätowierten Stellen des Körpers, erkenne ich mögliche Hautveränderungen nicht“, warnt Dr. Peters. Wie sich die einzelnen Farbstoffe langfristig im Körper auswirken, sei ebenfalls noch kaum erforscht. Auch Piercings können sich negativ auf die Gesundheit und die Arbeitssicherheit auswirken: „Neben Infektionen lösen sie allergische Ekzeme aus. Außerdem besteht Unfallgefahr bei der Arbeit mit Maschinen, da man daran hängen bleiben kann.“ Wer sich also tätowieren und piercen lassen möchte, sollte sich zuvor über die Gesundheitsgefahren informieren.
Arbeitsschutz beim Umgang mit Blei
In einem weiteren Fachvortrag drehte sich alles um das Schwermetall Blei. Dr. Margot Lakemeyer, Fachärztin für Arbeitsmedizin, erklärte, wofür Blei eingesetzt und wie es vom Körper aufgenommen sowie verstoffwechselt wird. „Bleistäube sind gesundheitsschädlich und können zu Funktionseinschränkungen unterschiedlicher Organe führen“, sagte sie. „Unser Ziel ist es, durch Aufklärung und Unterstützung die Gesundheit bleiexponierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verbessern.“ Ihr Kollege, Sicherheitsingenieur Gerhard Offermanns, ging näher auf die Arbeitsschutzmaßnahmen beim Umgang mit Blei ein: „Neben technischen und organisatorischen Maßnahmen hat das individuelle Verhalten der Beschäftigten, die konsequente Beachtung von Hygienemaßnahmen sowie das Tragen von geeigneter Persönlicher Schutzausrüstung entscheidenden Einfluss auf die Blutbleibelastung.“
Betriebsärzte eng verzahnt mit Rehabilitation
Kommt es trotz umfangreicher arbeitsmedizinischer Vorsorge und Prävention zu einem Arbeitsunfall oder einer Berufskrankheit, unterstützen BGHM und Arbeitsmediziner die Versicherten gemeinsam: „Betriebsärztinnen und Betriebsärzte arbeiten eng mit der BGHM zusammen, um den Erfolg der Rehabilitation der Versicherten zu sichern“, machte Uwe Fischer, Leiter der Hauptabteilung Leistungsrecht der BGHM, in seinem Vortrag deutlich und erklärte die Schnittstellen zwischen Rehabilitation, den Betrieben und der Arbeit der Betriebs- und Werksärzte.
Im Rahmen ihrer gesetzlichen Aufgaben – Prävention, Rehabilitation und Entschädigung – ist die BGHM zentralen Werten verpflichtet: der Sicherheit und Gesundheit ihrer Versicherten sowie der Existenzsicherung ihrer Mitgliedsunternehmen durch Haftungsablösung bei Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten. In diesem Sinne übernimmt die BGHM den Versicherungsschutz von über 4,7 Mio. Beschäftigten in den mehr als 218.000 Betrieben der Branchen Holz und Metall.
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